Nachruf zum Tode von Michael Lefknecht

Mit tiefer Betroffenheit haben wir die Nachricht über den Tod unseres langjährigen Mitstreiters und Freund, Michael Lefknecht erhalten. Sein Tod hinterlässt für die Mitglieder der Bürgerinitiative Zinkhüttenplatz und der Bürgerinitiative gegen den Häuserabriss und für viele weitere Menschen aus dem Duisburger Norden eine große und schmerzhafte Lücke.

Das Engagement des Umweltmediziners richtete sich in unseren Initiativen konkret gegen die Verdrängung und Vertreibung von Menschen aus ihren angestammten Wohnungen. Er verstand sich stets als Berater der Menschen und legte größten Wert auf die Selbstorganisation der Betroffenen. Der zu befürchtende Flächenabriss in Marxloh 2005 oder der komplette Abriss der Zinkhüttensiedlung gegen den Willen der betroffenen Mieterinnen und Mieter vertrug sich nicht mit seiner Überzeugung einer nachhaltigen, an den Bedarfen der Menschen orientierten Stadtentwicklung. Eine Politik von Oben war ihm ein Gräuel. So hat er sich dem Kampf der Initiativen angeschlossen und sie letztlich durch seinen Politikstil geprägt. Dabei war es für ihn immer unabdingbar, dass die Betroffenen ihre Geschicke selber in die Hand nehmen und für ihre Belange eintreten. Stellvertreterkämpfe hat er konsequent abgelehnt.

Seine gelassene aber entschlossene Art Politik zu machen, lässt sich mit einem Zitat von Michael ganz gut beschreiben:“ Wir können ganz gelassen bleiben, wir haben die Argumente!“

Tatsächlich verstand er es entschieden seinen Standpunkt zu vertreten ohne dabei jemals persönlich zu werden oder gar unter der Gürtellinie zu schießen. Er pflegte stets einen geradlinigen und ehrlichen Umgang mit seinen politischen Gegnern. Die Zusammenarbeit in vielen weiteren Initiativen, wie z.B. im Marxloher Bündnis 2010 oder auch in der Initiative gegen die Müllverbrennungsanlage im Fahrner Krankenhaus hat uns menschlich sehr bereichert.

Wir alle haben viel von ihm lernen dürfen, seine Ideen und Strategien werden uns auch weiterhin begleiten.

Wir danken ihm für die zuversichtliche, vertrauensvolle und zuverlässige Zusammenarbeit. Er hatte stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Betroffenen, er hat es immer wieder geschafft, durch seine energievolle und motivierende Art, den Blick der Betroffenen zuversichtlich nach vorne zu richten.

Als Berater, Mitstreiter und Freund werden wir ihn niemals vergessen, er wird uns fehlen. Seiner Familie übersenden wir unser tief empfundenes Beileid und wünschen alle erdenkliche Kraft für die nun folgende Zeit.

Bürgerinitiative Zinkhüttenplatz, Helmut Mattern, Helga Vocke
Bürgerinitiative gegen den Häuserabriss, Klaus Windrich, Sylvia Brennemann, Karin Materna

Quelle: lokalkompass.de

05.01.2017