Medizin der Gleichzeitigkeit

Zum theoretischen Grundverständnis hier noch einige Ausführungen:

Das bio-logische System Mensch hat im Wesentlichen zwei Aspekte: Den Körper und die Emotionen. Alle Körperfunktionen werden gleichzeitig in jeder Sekunde reguliert: Der Blutdruck, die Temperatur, der Kreislauf, die Atmung, die Hormone, der Stoffwechsel u.v.a.m.

Regulation ist der Begriff für biologische Systeme. Die gesamte Medizin, die Wissenschaft kümmert sich um diese Funktionen und versucht sie bei Fehlsteuerungen wieder auszugleichen – z. B. durch Medikamente. Wenn in diesem System alles reguliert wird, ist es auch logisch, dass die Emotionen nach den gleichen logischen Prinzipien gesteuert werden. Dass das so ist, hat Prof. Lüscher entdeckt und das bestätigt sich im Alltag immer wieder.

Wichtig ist nun, sich klar zu machen, dass alle Körperreaktionen und alle Emotionen immer gleichzeitig ablaufen. Es gibt keine körperliche Reaktion ohne eine psychische Mitreaktion – und umgekehrt. Wenn ich mich freue = Emotion, springe ich vor Freude = körperliche Reaktion.

Der Körper reagiert immer mit und zeigt uns über die Symptome an, wie es ihm geht. Und der Körper lügt nicht! Wir können uns auf seine Aussagen verlassen. Wir müssen diese Sprache nur verstehen lernen.

Leider ist unser Denken durch den Leib-Seele-Dualismus in der abendländischen Kultur aber so gepolt, dass wir beides immer getrennt sehen und deshalb die naturwissenschaftlich orientierte Medizin – und damit auch unsere Gesellschaft - hinter dem Symptom fast immer eine körperliche Ursache sucht. Mit Hilfe des Handwerkzeuges der Regulationspsychologik ist es möglich, die Zusammenhänge zu verstehen und diese Erkenntnisse für sich regulierend einzusetzen. Deshalb nenne ich diese wirklich ganzheitlich denkende Medizin gerne „Medizin der Gleichzeitigkeit“ um beide Aspekte immer mit zu bedenken.